Nadeln für alle: Zur Feier des 150-jährigen Bestehens des MGV Eintracht Sohlingen wurden die Mitglieder entsprechend ihrer Anzahl an Mitgliedsjahren mit Anstecknadeln geehrt. © Gudrun Porath
Sohlingen – Im Männergesangverein „Eintracht“ 1874 zu Sohlingen steckt auch nach 150 Jahren noch viel Energie. Das erlebten die Zuhörer beim Freundschaftssingen der Chöre, beim Kommers und beim Tanzabend sowie zum Frühschoppen.
Als am Freitag das Großfeuer an der Bäckereistraße unweit des Dorfgemeinschaftshauses ausbrach, hieß es statt weiterer Vorbereitungen erst einmal löschen. Doch weil man sich im Dorf gegenseitig so gut unterstützt, waren am Samstag zur Kranzniederlegung und zum Freundschaftssingen schon wieder viele Feuerwehrfrauen und -männer und sogar vom Brand betroffene Nachbarn
gekommen, um mitzusingen, mitzufeiern und die Sänger der Chöre mit Getränken und später mit Kaffee und Kuchen zu versorgen.
Am Freundschaftssingen nahmen der Gemischte Chor Schönhagen unter der Leitung von Bernd Kostjutschenko sowie der Shantychor Bodenfelde, der Frauenchor Waldeslust und die Gastgeber aus Sohlingen teil, alle drei dirigiert von Bundeschorleiterin Pia Kühne (Vernawahlshausen). Wie sie es schafft, ihre Energie und ihre Freude am Gesang auf ihre Chöre zu übertragen, ist ein Erlebnis für sich und wurde von den Zuschauern mit donnerndem Applaus anerkannt.
Als den 28 Sängern „seines“ MGV die Premiere des Lieds „Wellerman“ gelang, war dem Vorsitzenden Carsten Krämer das Lächeln nicht mehr zu nehmen. Und als der MGV mit dem Shantychor Bodenfelde zum Abschluss gemeinsam „Santiano“ sang, tobte der voll besetzte Saal.
Beim Kommers gratulierten Heiner Hegeler als Vertreter von Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Niklas Steckel für Uslars Bürgermeister Torsten Bauer und Sohlingens Ortsbürgermeister Frank Blumenberg. Alle sprachen Krämer als „Direktor“ an, so wie es früher, wie er selbst in seiner Chronik der Vereinsgeschichte erzählte, für den Vorsitzenden üblich war. 1874, so erinnerte Carsten Krämer an das Gründungsjahr, habe der Beitrag für den Chor 1,50 Mark betragen, der Eintritt sogar drei Mark gekostet, bei einem durchschnittlichen Tageslohn von nur zwei Mark.
Ehrung durch den Sollinger Sängerbund: Übergabe der Ehrenurkunde zum 150 jährigenJubiläum vom 1.Vorsitzenden(SSB) Hubert Schudnagis. Foto: SSB
Trotzdem zählte das Gründungsprotokoll bereits 95 Teilnehmer bei nur 630 Einwohnern. Wer beim Singen störte, musste Strafe zahlen oder wurde ausgeschlossen. Im Ersten Weltkrieg blieben sechs Sänger des Chores, im Zweiten Weltkrieg verloren 17 Sänger ihr Leben. 1949 wurde der Chor neu belebt, später auch durch die Gründung der Firma Kordes.
Heute zählt der Chor 49 aktive und fördernde Mitglieder. Krämer erinnerte an die Dirigenten und Vorsitzenden und an die Anschaffung einer neuen Fahne 1984, die anlässlich des 110-jährigen Bestehens geweiht wurde. Einige Frauen der Sänger hatten sie in wochenlanger Arbeit bestickt, beraten von den Nonnen des Klosters Herstelle.
Als 1992 das letzte Gasthaus in Sohlingen schloss, begann für den Chor eine schwere Zeit. Geprobt wurde in der Schule, aber bis zur Eröffnung der Dorfgemeinschaftsanlage im Mai 1999 mussten alle Veranstaltungen auswärts stattfinden.
Belebt den Chor nachdrücklich: Bundeschorleiterin Pia Raja Kühne mit dem Vorsitzenden Carsten Krämer. © Gudrun Porath
Ein Geschenk hatte Carsten Krämer noch für alle Sänger und fördernden Mitglieder parat: Anstecknadeln, finanziert von der Volksbank Solling. In der Basisversion für alle noch jungen Mitglieder, in Bronze für die, die zehn bis 25 Jahre im Chor singen, in Silber für die, die über 25 Jahre dabei sind und in Gold für die, die schon über 50 Jahre singen.
Besonders lange dabei ist Heinz Ritter, der für 67 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Eine Urkunde für langjährige Vorstandsarbeit erhielten Andreas Seemann, Karl-Heinz Jörn, Karl-Heinz Sage, Hartmut Ische, Carsten Krämer und Andreas Krause. Karl-Heinz Jörn nutzte die Ehrung für Werbung der besonderen Art: Auch mit über 70 und mit über 80 Jahren könne man noch einsteigen und Mitglied werden. zyp
Als der MGV Sohlingen 1874 gegründet wurde, hieß der erste Dirigent Heinrich Melching. Der Lehrer an der Sohlinger Schule war ein angesehener, aber auch strenger Mann. Disziplin sei beim Singen wichtig gewesen, hatte Carsten Krämer in seinem Rückblick beschrieben.
Diese Disziplin drückte sich auch darin aus, dass mit einem Dirigentenstab und nicht mit bloßen Fingern geleitet wurde. Was aus dem Dirigentenstab des Lehrers Melching geworden war, darüber hatte man sich kaum Gedanken gemacht. Hier kamen der Zufall und Ortsheimatpfleger Frank Jörn ins Spiel. Jörn hatte zufällig Manfred Klingsöhr aus Hüttenberg-Weidenhausen in Sohlingen getroffen. Der Hesse war auf der Suche nach Informationen über seinen Urgroßvater Heinrich Melching erstmals 1982 in Sohlingen gewesen, hatte aber nichts herausfinden können.
Bei einem zweiten Besuch 37 Jahre später, im Jahr 2019, lernte er Frank Jörn kennen. So erfuhr er, dass sein Urgroßvater, dessen einzige Tochter Klara Melching Klingsöhrs Großvater heiratete, noch bis zu seinem Lebensende die Posthilfsstelle betrieb, die damals genau zwischen der Kapelle und dem abgebrannten Haus an der Bäckereistraße lag.
Nach seinem Tod 1914, die Frau war bereits verstorben, wurde das meiste Inventar versteigert, aber offenbar nicht der Dirigentenstab samt Etui. Diesen hatte Klara Klingsöhr wohl zuvor mitgenommen und auf dem Dachboden verwahrt. Dort fand ihn ihr Enkel Manfred.
Nun ist der Dirigentenstab wieder an seinem ursprünglichen Einsatzort, zu treuen Händen übergeben an den MGV-Vorsitzenden Carsten Krämer. Für Klingsöhr selbst hatten die Sohlinger auch gleich Verwendung. Das Vorstandsmitglied der evangelischen Gemeinschaft Weidenhausen wurde eingeladen, in Vertretung von Pastor Max Apel den Gottesdienst vorm Frühschoppen zu leiten. zyp
Der Volkschor Helmarshausen in Aktion unter Leitung von Andrea Schade
Eine Woche nach dem großen SSB-Jubiläum in Uslar präsentierte sich der neu zum SSB zugestoßene Volkschor Helmarshausen mit einem Liedernachmittag. Vorsitzender Manfred Dittrich begrüßte in lockerer Atmosphäre die anwesenden Gäste, die die Halle im Bürgerhaus Helmarshausen komplett füllten.
Unter der musikalischen Leitung von Andrea Schade stimmte der Volkschor den ersten Teil ein: "Morgenwanderung", "Die Welt ist voller Wunder" und passend zum Wetter "Zeig mir ein Platz an der Sonne".
Am Piano begleitet wurde der Volkschor von Marjan Backer, die mit den Colours of Music aus Oedelsheim einen weiteren Part präsentierte: "Ich sing dir mein Lied", "Alles Gute zum Geburtstag", "Let me fly" und "Sei mein Licht".
Als dritten Chor hatte der Volkschor die "Klostermäuse" eingeladen, ein Kinder- und Jugendchor der ev. Kirche in Helmarshausen. Auch hier stand Andrea Schade in der Bütt und
leitete die Kinder gekonnt durch das choreographierte Repertoire. Begeistert sangen die Klostermäuse von "Schokolade", "Eine kleine laola-Welle", den "Kartoffel-Boogie", ein "Wunschlied", den "Geistertango", "Zwei kleine Wölfe" und schließlich den "Wetterbericht". Nach dieser turbulenten Darbietung gesellte sich auch der Volkschor zu den Kindern und gemeinsam wurde hingebungsvoll "Danke für die Lieder" von ABBA gesungen.
Nach der Kaffeepause beschlagnahmten nochmals die Klostermäuse die Bühne: Mit "Bau nicht dein Haus auf den losen Sand", "Go, tell it on the Mountains", "Anker der Zeit" und "Down by the Riverside" verabschiedeten sich die Klostermäuse für diesen Nachmittag.
Der Volkschor verkündete schließlich "Heute ist ein herrlicher Tag", "Der Wanderer" wurde besungen und dann gab´s schwungvoll "Ein Likörchen".
Die Colours of Music ließen sich daraufhin nicht stoppen und sangen "Don´t Stop", "You raise me up" und schließlich "Tage wie diese".
Zum Ende des musikalischen Nachmittags gab´s vom Volkschor noch einen Ausflug durch 3 Jahrzehnte: "Zwei kleine Italiener" aus den 60ern, "Butterfly" aus den 70ern und "Ich war noch niemals in New York" aus den 80ern.
Vorsitzender Manfred Dittrich dankte zum Abschluss den Zuhörern für ihr Kommen und lud schon für das nächste Jahr ein.
Die Europahymne erklang zum Abschluss des Jubiläumskonzerts des Sollinger Sängerbunds zum 100-jährigen Bestehen in der Uslarer St.-Johannis-Kirche mit allen anwesenden Sängerinnen und Sängern aus allen beteiligten Chöre und unter der Leitung von der Bundeschorleiterin Pia Kühne (vorn links). © Gudrun Porath
Uslar – Wenn es etwas gibt, das die Region Solling in den Bundesländern Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen zusammenhält, dann ist es auf den ersten Blick der Wald. Tatsächlich ist es aber auch der Gesang. Vor 100 Jahren wurde der Sollinger Sängerbund gegründet, jetzt trafen sich 280 Sängerinnen und Sänger zur Jubiläumsveranstaltung in der St.-Johannis-Kirche in Uslar.
Keine langen Reden, dafür mehr Gesang. Dieses Motto hatte der Vorsitzende des Sollinger Sängerbundes, Hubert Schudnagis, schon in der Einladung zum großen Sängerfest in der evangelischen Kirche ausgegeben. Das Programm begann feierlich. Die Chorgemeinschaft „Adelöwe“ mit Sängern aus Adelebsen, Lödingsen und Weende hatte sich vor dem großen Altar der Kirche aufgestellt und unter der Leitung von Holger Schäfer das erste Lied angestimmt, als die anwesenden Fahnenträger einmarschierten und sich Publikum und Sänger erhoben.
Im Oktober 1924, so Hubert Schudnagis, wurde der Sängerbund zunächst von den Gesangvereinen des Sollings und von fünf benachbarten Chören aus Hessen gegründet. Noch im gleichen Jahr wuchs die Anzahl der Mitgliedsvereine auf 17. 1926 wurde das erste Sängerfest mit 26 Vereinen und 1000 Sängern gefeiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1949 die Neugründung und Neuorganisation. 26 Mitgliedsvereine wie beim ersten Sängerfest gebe es auch heute noch, allerdings mit weniger Mitgliedern, bedauerte Schudnagis.
Uslars Bürgermeister Torsten Bauer wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung des Singens als Gemeinschaftserlebnis hin. „Ihre Musik hat Generationen von Menschen zusammengeführt und zahlreiche unvergessliche Momente geschaffen“, so der Bürgermeister. Einer dieser Momente folgte beim Jubiläumskonzert auf dem Fuße. Als der Chor „Adelöwe“ den Ufa-Filmhit „Komm auf die Schaukel, Louise“ voller Schwung intonierte, kam direkt auch das Publikum in Schwung und setzte zur ersten Schunkelrunde an.
Der gute Klang und die lebendige Atmosphäre in der Kirche konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die Chöre des Sollinger
Sängerbundes Nachwuchssorgen haben. Von 22 singfähigen Chören hatten laut Einladung 19 ihre Teilnahme zugesagt, auf dem Ablaufplan des Nachmittags standen schließlich nur noch 15, davon einer gestrichen und einer mit Fragezeichen.
So kam es, dass der Höhepunkt am Ende, das gemeinsame Singen der Europahymne aller Chöre unter der Leitung von Bundeschorleiterin Pia Kühne, nicht wie angekündigt um 17 Uhr, sondern bereits um 16 Uhr stattfand.
Am Ende zogen Sängerbund-Vorsitzender Hubert Schudnagis und Geschäftsführer Ralf Bähre eine positive Bilanz. Das Wetter hatte weitgehend
gehalten, sodass alle Gäste auch das kulinarische Angebot im Lavespark genießen konnten. Das abwechslungsreiche Programm aus traditionellem und populärem Liedgut kam bei allen beteiligten Chören und Gästen gut an, und es
besteht die Hoffnung, dass der Nachwuchs doch noch den Weg in einen Chor findet.
Als positives Beispiel für eine gute Nachwuchsarbeit mit jungen Sängerinnen und Sängern nannten Bähre und Schudnagis den Gesangverein Lyra
Offensen, der mit seinen Liedbeiträgen ebenfalls zum Gelingen des Festes beigetragen hatte. zyp
Begrüßten zum Auftakt ihre Gäste in der Mehrzweckanlage musikalisch: die Sängerinnen und Sänger des MGV Concordia Delliehausen mit Dirigentin Petra Kohrs (rechts). © Gudrun Porath
Delliehausen – Eine Halle voller Chöre, die musikalisch gratulieren: So feierte der Männergesangverein „Concordia“ Delliehausen sein 150-jähriges Bestehen jetzt in der örtlichen Mehrzweckanlage auf der Haje. Gratulanten waren unter anderem Hubert Schudnagis als Vorsitzender des Sollinger Sängerbundes sowie Ortsbürgermeister Frederik Südhaus und Wolfgang Boeder für die Delliehäuser Vereine.
Mit dem Lied „Die schlechte Laune schießen wir zum Mond“, hatte der MGV mit seiner Dirigentin Petra Kohrs die 200 Gäste im Gemeinschaftshaus musikalisch begrüßt. 1874 als reiner Männerchor gegründet, singen seit 2015 auch Frauen mit.
Eine Ehrenurkunde zum 150-jährigen Bestehen: Vorsitzender Otto Kohrs (rechts) bekam vom SSB-Chef Hubert Schudnagis eine Urkunde überreicht. © Gudrun Porath
Vorsitzender Otto Kohrs erinnerte in seiner Rede daran, dass man sich vor neun Jahren zu diesem Schritt entschlossen habe, um das Überleben des Chores zu sichern. 2016 sei der Wiedereintritt in den Sollinger Sängerbund erfolgt, aus dem man zwischenzeitlich ausgetreten war. Chorgesang verbinde in fast allen Lebenslagen, stellte Kohrs fest. „Wer das einmal erlebt hat, ist begeistert“, appellierte er an alle, die noch nicht in einem Chor singen.
Neben dem Frauenchor des MGV von 1865 Bodenfelde, der die Delliehäuser Sängerinnen und Sänger bei einigen Auftritten unterstützte, dankte Kohrs allen Helfern, die das Jubiläum im mit Noten und Notenschlüsseln geschmückten Dorfgemeinschaftshaus ermöglichten. Sie sorgten auch für Kaffee und Kuchen sowie andere Getränke.
Schudnagis hob die Bedeutung der Chöre als wichtiger Bestandteil einer Dorfgemeinschaft hervor. Ortsbürgermeister Südhaus erinnerte an einen historischen Hintergrund. Vor 150 Jahren, so steht es in der Dorfchronik, wurden in Delliehausen in mühevoller Arbeit die Kanäle gelegt. Dass damals auch der Gesangverein gegründet wurde, sei in der Chronik noch nicht verzeichnet und müsse ergänzt werden.
Gefeiert wurde mit viel Gesang des Frauenchors aus Bodenfelde, des Gesangvereins Germania Derental, des MGV Eintracht Sohlingen, des Frauenchor Waldeslust Sohlingen und des Shantychors aus Bodenfelde.
Die Akteure aus Derental erinnerten daran, dass sie zum 100-jährigen Bestehen des Delliehäuser Gesangvereins mit Traktor und Klavier auf dem Anhänger angereist waren. Jetzt sei man lieber mit dem Bus gekommen.
Der MGV Sohlingen trat erstmals mit seiner neuen Dirigentin auf, der Bundeschorleiterin Pia Kühneder. Sie war auch für die zweite Premiere verantwortlich. Nach einer Miniprobe und großer Aufregung erklangen die Stimmen des Frauenchors Sohlingen und der Damen des Gesangvereins Derental zum ersten Mal gemeinsam. zyp
Dass die Mitgliederzahlen in den meisten Chören infolge Überalterung rückläufig sind, ist kein Geheimnis, auch der Sollinger Sängerbund bleibt hiervon nicht unberührt. Mit 430 aktiven Sängerinnen und Sängern in 25 Vereinen möchte der SSB aber nach vorne schauen und in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiern:
1924 haben sich 20 Gesangvereine aus dem Solling und Umgebung zum Sollinger Sängerbund zusammengeschlossen, um die Einigkeit in einen „von Parteigeist zerrissenem Vaterland“ zu wecken, wie in der Chronik des SSB zu lesen ist.
Somit kann der Sollinger Sängerbund in diesem Jahr auf stolze 100 Jahre Chorgeschichte zurück blicken.
Hubert Schudnagis, 1. Vorsitzender des Sängerbundes, erläuterte auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung in Derental den Vereinsdelegierten, wie dieses Jubiläum gefeiert werden soll: Am Sonntag, 16. Juni 2024 ab 13 Uhr soll in der St.-Johanniskirche in Uslar und auf dem Lavesplatz ein Jubiläums-Chortag gefeiert werden. Im Rahmen dieses Chortages ist auch geplant, dass möglichst alle Chöre im SSB gemeinsam ein Lied unter der Leitung von Bundeschorleiterin Pia Kühne vortragen. Die Kirche als Konzertsaal soll dabei mit den vorhandenen Vereinsfahnen feierlich geschmückt werden.
Zuvor berichtete Schudnagis über die vergangenen Ereignisse und zahlreichen Aktivitäten im SSB und in den Chören: Abgehalten wurden die Jahreshauptversammlung, vier Vorstandsitzungen und zwei Gruppentagungen. Drei Liedernachmittage in Gieselwerder, Verliehausen und Barterode (50 Jahre Gem. Chor) sowie zwei Konzerte anlässlich 165 Jahre MGV v.1857 Boffzen und 145 Jahre Germania Derental, davon 10 Jahre Gemischter Chor. Nicht zu vergessen der SSB-Chortag mit Wertung in der Klosterkirche Lippoldsberg. Alle Veranstaltungen waren ein voller Erfolg und wurden vom Publikum entsprechend wertgeschätzt.
Auch eine Satzungsänderung wurde 2023 vollzogen: Der bislang in drei Gruppen aufgeteilte Sängerbund (Gruppen Weser, Ahle-Ilme-Rehbach, Schwülme-Bramburg) wurden aufgrund rückläufiger Mitgliederzahlen in zwei neue Gruppen aufgeteilt, jetzt Nord und Süd. Zur Gruppe Nord gehören Chöre aus Bodenfelde, Boffzen, Derental, Gieselwerder, Höxter, Lippoldsberg, Schönhagen und Sohlingen. Zur Gruppe Süd gehören Chöre aus Adelebsen, Arenborn, Barterode, Delliehausen, Fürstenhagen, Heisebeck, Oedelsheim, Offensen, Schoningen, Uslar, Verliehausen und Vernawahlshausen.
Von links: Friedel Niemeyer (Fürstenhagen), Andreas Krause (Sohlingen), Otto Kohrs (SSB-2. Vorsitzender), Jens Siebert (1. Vors. Fürstenhagen, SSB-Kassenführer), Harald Meyer (Chorleiter Sohlingen), Wolfhard Gläser (Bodenfelde), Heinz-Dieter Ritter (Sohlingen), Volker Wehling (Lippoldsberg), Ralf Bähre (SSB-Geschäftsführer), Pia Kühne (Bundeschorleiterin), Hubert Schudnagis (SSB-1. Vorsitzender).
Bei den Vorstandswahlen gab es keine Veränderungen, 1. Vorsitzender Hubert Schudnagis und Rechnungsführer Jens Siebert wurden in ihren Ämtern für weitere 3 Jahre bestätigt.
Bundeschorleiterin Pia Kühne (Neueinwohnerin von Vernawahlshausen) ermutigte in ihrem Bericht die Chöre, modernes Liedgut in das Repertoire aufzunehmen. Das kommt nicht nur beim Publikum gut an, hilft auch bei der Nachwuchsgewinnung. Dass die modernen Begrüßungslieder des Gesangvereins Germania Derental (Hello Mary Lou, Lollipop) schon zu Beginn der Versammlung auf große Anerkennung stieß, untermauerte Kühnes Ausführungen.
Pia Kühne erläuterte ihren Plan, ab 11. Februar eigenverantwortlich in monatlicher Folge eine „Hilfschorleiter-Fortbildung“ im ehem. Pfarrhaus in Vernawahlshausen anzubieten. Chorleiter/innen sind rar gesät, so müssen Chöre sich manchmal aus eigenen Reihen behelfen, wenn die reguläre Chorleitung ausfällt. Hier hilft die Hilfschorleiterfortbildung, die je nach Vorwissen und Begabung beliebig oft besucht werden kann. Die einzelnen Termine sind nicht aufeinander aufgebaut, so dass ein Ein- oder Ausstieg jederzeit möglich ist. Interessenten aus den Reihen des SSB können vom SSB finanziell gefördert werden.
Auch Ehrungen wurden auf der diesjährigen Versammlung wieder vorgenommen:
Harald Meyer (Delliehausen), Chorleiter des MGV Sohlingen, erhielt den Silbernen Notenschlüssel für 10 Jahre aktive Chorleitertätigkeit. Jens Siebert wurde für 25jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender des MGV Fürstenhagen geehrt.
Wolfhard Gläser (MGV Bodenfelde), Horst Heusner und Volker Wehling (MGV Lippoldsberg) sowie Andreas Krause (MGV Sohlingen) freuten sich über die silberne Ehrennadel des SSB für 25 Jahre aktives Singen. Die goldene Ehrennadel für 40 Jahre aktives Singen erhielt Heinz Schulze (MGV Vernawahlshausen).
Für 50 Jahre aktives Singen wurden Reinhard Saloga (MGV Fürstenhagen), Rolf Przyludzki, Herbert Schräder und Robert Gans (MGV Oedelsheim) geehrt.
Für 65 Jahre aktives Singen wurde Heinz-Dieter Ritter (MGV Sohlingen) geehrt.
Auf stolze 70 Jahre aktive Sangestätigkeit können in diesem Jahr blicken: Wilhelm Wegner (Arenborn), Friedel Niemeyer (MGV Fürstenhagen), Heinrich Dannenberg, Wilhelm Thiele und Hermann Wahmke (Offensen). Unter anderem waren die 70er Jubilare allesamt nicht anwesend, so wurden oder werden die Ehrungen zum Teil in den örtlichen Vereinen überreicht.
Der gastgebende Gesangverein Germania Derental e.V. singt unter Leitung der Bundeschorleiterin Pia Kühne zur Begrüßung "Mary Lou" und "Lollipop"
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung dankte Hubert Schudnagis den anwesenden Sängerinnen und Sängern für ihre geleistete Arbeit und wünschte für das Sängerjahr 2024 weiterhin viel Erfolg. Immer im Gespräch bleiben und Veranstaltungen durchführen, hierzu motivierte Schudnagis die Anwesenden, denn das trägt dazu bei, neue aktive Mitglieder zu gewinnen und immer ein Ziel vorm Auge zu haben.